Der Rumpf

Es geht los mit schleifen, bohren und dem Einbau eines Druckkörpers.

Nachdem ich mich festgelegt hatte, das Boot mit einem Bajonettverschluß auszurüsten, stand ich vor dem Problem, für den 90 mm Bajonettring ein passendes Druckrohr zu finden. Nachdem ich verzweifelt in den Baumärkten nach einem druckfesten Rohr suchte, im Internet einen Anbieten fand, welcher gleich 10 Meter nur verkaufen wollte und ich nun kurz davor war, das Rohr aus Glasfasermatten und Harz selber herzustellen, fand ich durch Zufall bei "MODULAR" ein 90 mm Rohr aus Acrylglas mit einer Wandstärke von 4 mm.

 

Anmerkung: Der 90 mm Bajonettring ist der größte Ring, welcher bei diesem Rumpf einsetzbar ist. Er hat ein Innenmaß von 82 / 77 mm. Damit kann ein Bugeinschub von

 

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Alle Schlitze feilen und Druckrohr auf maximale Länge trennen. Tauchzelle, Batterien und Rahmengerüst sind provisorisch.

Aussparung für Seitenruder aussägen. Ruderanpassung auf der "Ruder-Seite". Der Heckruder-Dom besteht aus ausgefülltem GfK. Dieses wird vorsichtig ausgebohrt und gefräst, bis genügend Platz für die Montage eines Anlenkhebels für das Heck-Tiefenruder entstanden ist.

Bugbereich schleifen!

Heckbereich schleifen!

In den Bug schräg ein 6 mm Messingrohr einarbeiten, mit Kunstharz einkleben und mit einem Senker der Bugform anpassen.

 

Am Heck eine Aussparung für die Rudermontage anbringen. Möglichst feines Sägeblatt verwenden, damit der Deckel fast wieder passt.

 

Um den erforderlichen Auftrieb zu erlangen, muss das Drockrohr im Bugbereich der geometrischen Form des Bugs angepasst werden. Gleichfalls muss im Bug das Servo für das vordere Tiefenruder untergebracht werden. Dieser Servo sitzt nicht auf dem Einschub, sondern fest im Bugbereich, damit gibt es eine feste Verbindung zum Tiefenruder. Die elekrtonische Versorgung erfolgt über ein flexibles Servokabel.

Im Bugbereich werden mehrere Lagen Aluminiumfolie untergelegt und mit Trennmittel eingestrichen. Nach dem Trocknen des Trennmittels werden mindestens vier Schichten 280 g Glasfasermatten mit Kunstharz getränkt aufgebracht.Diese Lagen stehen ca. 10 cm unter dem Druckrohr.

Nach dem Einbringen der Lagen, wird das Acrylrohr in den Rumpf eingelegt und mit reichlich Harz zwischen den Lagen und dem Rohr getränkt. Abstand zum Deck beachten! Oberkante Rumpf ca. -2 mm. Der 4mm Bugspannt aus Acrylglas gefertigt, wird im vorderen Bereich mit eingeharzt.
Nach dem Trocknen kann das Druckrohr wieder aus dem Rumpf entfernt werden. Die Zwischenlagen aus Aluminium werden entfernt.

Rechts und links werden Plastikwinkelleisten mit Harz eingeklebt, ein Rahmen aus Acrylglas 4 mm gefertigt, und mit einigen Lagen leichter Glasfaser (hier 50 g) verklebt.

Nach dem Einpassen des vorderen Servos, wird die Gestängedurchführung gebohrt und mit M6 Gewinde versehen (Gestängedurchführung von Norbert Brüggen). Danach wird der vordere Deckel gefertigt.

Aus 1 mm Alublech wird der Rahmen für den vorderen Verschluss gefertigt und mit 3 - 4 Lagen dicken GfK verstärkt.
Der erste Versuch, den Deckel aus 4 mm Acrylglas herzustellen, schlug fehl. Beim Anziehen der Schrauben entstanden Risse.

Nach dem Trocknen wird das überstehende GfK abgeschnitten, der passende Deckel aus Alublech gefertigt und auch mit GfK verstärkt. Anschließend werden 6 Stück M3 Stehbolzen von unten in den Rahmen montiert.

Im Rahmen wird M3 Gewinde geschnitten und die Stehbolzen auf der Unterseite mit Epoxydharz verklebt.
Gut zu sehen, der Bugservo bereits auf einem Winkel montiert.

Nach der Fertigstellung des gesamten Verschlusses, wird der Rahmen mit angedicktem Harz auf die Acrylglasrahmen aufgeklebt. Der Deckel wird mit einer 3 mm Gummidichtung ausgerüstet. Moosgummi ist zwar Wasserdicht, aber nicht druckfest. (Blasenbildung beim Drucktest.)

Die spätere Fertigung des Heckverschlusses ist identisch. Der Heckdeckel ermöglicht den Zugang zu den Motoren.

Als nächstes wird das Heckruder vormontiert (siehe Ruderanlage). Danach werden die beiden Stevenrohre (Graupner 175 x 210mm) mit den Kupplungen und den Getriebemotoren (3:1 Getriebe mit 400 Race von aeronaut) locker eingelegt. Die Stevenrohre sind mit Dichtungskonus von Harhaus verklebt worden (Doppeldichtlippe mit Kugellager).

Da es im Heckbereich äußers eng ist, muss das Getriebegehäuse etwas angepasst werden. Das Einbaumaß der Motoren ergibt das Minimalmaß für den Einbau des Bajonettverschlusses vom Heck. Die E-Anschlüsse liegen bei mir bereits im Verschluss. Platzsparen ohne Ende!

Mit diesem Maß wird das Druckrohr auf Länge geschnitten und der große Teil des Bajonettringes (90 / 82mm) eingeschiffen, mit angedicktem Kunstharz eingeklebt und anschließend noch mit 2 Lagen dünnen Glasfasermatten verstärkt.

Dann kann das Druckrohr eingeklebt werden. Ich habe vorsichtshalber Montageschaum verwendet. Dadurch kann das Rohr mit einiger Kraftanstrengung notfalls wieder entfernt werden. Hat mir gut geholfen!
Nach dem Trocknen, wird der Rumpf plan am Bajonettring abgeschnitten.

Im Heckteil wird der Heckspannt angepasst. Er sollte so weit wie möglich nach hinten gelegt werden. Das Boot mit der von mir benutzten Tauchzelle braucht maximalen Auftrieb. Ich musste im Heck zusätzlichen Auftrieb mit Montageschaum schaffen.
Vor dem Einharzen die Gestängedurchführungen für die Heckruder montieren.

Da die Maße für die Motoren bereits bekannt sind, wird unterhalb der Motoren der Anschluss für die Druckleitung der Tauchzelle verlegt. Ich verwende NW 12x1 Cu-Bögen, im letzten Bogen wurde ein 10 mm Messingrohr eingelötet. Die Austrittsöffnung liegt ca. in der Mitte des Rumpfes.
Damit wird bei Bodenberührung eine Sandaufnahme verhindert.

Die starren Kupplungen werden gegen elastische ausgetauscht und die Motoren auf einen Trägerspannt gesetzt. Motorgetriebe mit einer PVC-Brücke an den Flanschen verbinden. Dadurch stützen sich die Motoren selber.
Der Heckbajonettring wird um 18 Grad versetzt auf den vorderen aufgesetzt. Mit "Sabilit" wird das Heck auf den Ring passend fixiert und nach dem Trocknen mit reichlich angedicktem Harz eingeklebt. Motoren zur Montage nochmals entfernen.

Jetzt wird identisch zur Bugsektion, der Heckverschluss gebaut.

Zur Prüfung, ob der Druckkörper auch dicht ist, müssen an dieser Stelle alle Ruderansteuerungen eingebaut sein und die Gestängedurchführungen verschraubt sein. Danach kann schon einmal eine Dichtprüfung in der Badewanne erfolgen. Sollten hier schon Blasen aufsteigen, gleich die undichten Stellen suchen.
Um eine Druckerhöhung im Körper zu erzeugen, wird die Elekrtonik für die Tauchzelle eingebaut und die Tauchzelle in Betrieb genommen. Sie erzeugt beim Fluten einen Überdruck im Rumpf.
Ist alles dicht, kann gelenzt werden. Bei blubbernden Blasen nicht unter Wasser lenzen, da sonst Wasser eingesogen wird!

 

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